Das Verkehrte zeigt, was richtig ist

Kreativ, aber anspruchsvoll: Im Suchen und Formulieren der Gegenposition wird plötzlich mit einer grösseren Schärfe und Dringlichkeit klar, was da eigentlich ursprünglich geschrieben steht.

Anleitung (PDF)
Ablauf
  1. Wir versuchen die Gegenposition zu den biblischen Versen (oder Teilen davon) schriftlich zu formulieren resp. den Text zu verfremden – jede Person für sich selbst. Der Text kann auf verschiedenste Weise verfremdet werden. Es kann zum Beispiel das Gegenteil von jedem Satz formuliert werden oder das Gegenteil der Hauptaussage des Textes.
  2. Anschliessend lesen Einzelne der Gruppe ihren Text vor. Die anderen hören nur zu.
  3. Schliesslich suchen wir das gemeinsame Gespräch: Was fällt mir auf? Was hat mich beeindruckt? Was ist mir (neu) klar geworden? Was verstehe ich nicht?
  4. In der Gruppe versuchen wir im Gebet auszudrücken, was uns jetzt bewegt, was wir erbitten und wofür wir danken wollen.

 

Beispiel für einen verfremdeten Text

Matthäus 13,31-32 im Original:

«Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.»

Matthäus 13,31-32 als verfremdeter Text:

«Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem neuen Hochhaus, das von weithin sichtbar ist. Alle, die es sehen, staunen darüber. Doch die Wohnungen darin sind zu teuer für das normale Volk, sodass darin nur Platz für die Reichen und Schönen ist.»

Textbeispiele

1. Mose 37, 5-11 (Josephs Träume)
Lukas 1, 46-55 (Marias Lobgesang)


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