Die Templeton-Vorträge zeigen, wie christliche Wissenschaftler über die Welt nachdenken

 

«For me scientific research is an intellectual adventure of exploring and discovering the wonders of God’s world» – so die Worte von Prof. Ian Hutchinson, dem Referenten der diesjährigen Templeton-Reihe.

Seit 2016 gibt es sie: die Templeton Lectures an Hochschulen der Ostschweiz, veranstaltet von den Studis der VBG. Aber was sind sie und was macht sie so besonders?

Templeton-Vorträge sind pre-evangelistische, öffentliche Veranstaltungen. Während Vorträge in der VBG oft den Schwerpunkt haben, die Wissenschaft mit der Brille des Glaubens zu betrachten, möchte die Templeton Stiftung die andere Blickrichtung forcieren. Ihr Wunsch ist es «die Methoden der Wissenschaft [zu] nutzen, um ähnliche Fortschritte beim Verständnis der tiefsten und verwirrendsten Fragen zu erzielen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist.» Sie möchte ein Katalysator für Technologien sein, die der Weiterentwicklung und dem Aufblühen der Menschheit dienen.

Was konkret bedeutet, dass es sich um eine Vorlesung von Professoren und Professorinnen handelt, die in ihrem Gebiet am Puls der aktuellen Forschung sind und somit unter Studierenden und Dozierenden bekannte Grössen.

Aber sie sind nicht nur irgendwelche Wissenschaftler und Forscherinnen, sondern selbst überzeugte Christen und Christinnen. In ihren Vorlesungen und Gesprächen kommen sowohl die Leidenschaft für ihr Fach als auch die für ihren Glauben zum Vorschein. Denn für sie sind Glaube und Wissenschaft keine voneinander unabhängigen Einheiten, sondern der eine ist der Treibstoff für das andere. Mit Hilfe ihrer Forschungsfrage wollen sie einen Beitrag leisten, um tiefer liegende Fragen der Menschheit zu beantworten. Dies gibt ihrem Fachgebiet zusätzlichen Sinn. Wie kann die Neurowissenschaft zur Erforschung des freien Willens beitragen? Steckt dahinter mehr als die philosophische, ethische, religiöse Annahme? Lässt dieser freie Wille sich in Zahlen und Experimenten nachweisen?

Genau das beschäftigt die Studis der VBG wie auch ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Studium.

Ungefähr alle zwei Jahre sponsort die Templeton Foundation aus den USA die Anreise, den Aufenthalt und die Unkosten für bis zu sechs Vorträge an Hochschulen in der Deutschschweiz. Remi Tobler (angestellte Mitarbeiterin für Inter- nationale Studierendenarbeit) hat dies vor knapp zehn Jahren initiiert. Die VBG durfte bisher vier solche Wochen veranstalten, und wir sind jedes Mal begeistert von der so anderen Art dieser Events. Der Zugang über die Wissenschaft und Forschung macht es einfacher, Menschen einzuladen. Bei Vorträgen zu eher theologisch fo- kussierten Vorträgen kostet dies oft mehr Überzeugungskraft. Zudem zeigt es auf, dass wir als VBG-Gruppen an den aktuellen Themen dran sind. Erst im Oktober hatten wir Graham Budd zu Gast, der ehemalige Präsident und COO von ARM, dem führenden Unternehmen in Mikrochip- und Prozessorenherstellung.

Wir brennen für die Breite der Möglichkeiten, die sich mit Veranstaltungen am Campus ergibt. Sowohl evangelistische Hochschulevents als auch Templeton-Vorlesungen haben ihren Platz und ihre Auswirkungen. Beides öffnet uns die Türen, um mit Menschen über die «Hoffnung der Herrlichkeit» zu sprechen, und wie sie sich im Leben zeigt