In Matthäus 5:13-16 ruft Jesus seine Jünger dazu auf, Salz und Licht in der Welt zu sein. Dieser Auftrag interpretiere ich so, dass es darum geht, das eigene Christsein in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv und sichtbar zu leben: Also nicht nur in den Mauern der Kirche, sondern auch im Bildungswesen, im Staat, in den Medien, der Kultur oder der Wirtschaft. Dies könnte zum Beispiel bedeuten, dass man in der Lage ist, zu wichtigen, aktuellen Themen Stellung zu beziehen und den eigenen Glauben zu bezeugen. Ich glaube, wir sind dazu berufen, Narrative der Öffentlichkeit mitzugestalten, die Kultur des eigenen Umfelds positiv zu beeinflussen und aktiv innovative Trends und Veränderungen anzustossen.
Doch das ist oft leichter gesagt als getan. In einer Online-Umfrage haben wir 170 Menschen gefragt, was ihre grössten Herausforderungen in diesem Zusammenhang sind. Die häufigste Antwort war Angst, gefolgt von Stress.
Angst kann verlernt werden
Dabei ist diese Top-Herausforderung wohl nicht neu. Bereits die Bibel spricht uns 365-mal zu, dass wir uns nicht fürchten sollen. Quasi für jeden Tag im Jahr. Vielen Christen und Christinnen fehlt der Mut oder die Ideen, wenn es darum geht, mit Mitmenschen in ihrem Alltag über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen.
Die gute Nachricht ist: Angst lässt sich, aus psychologischer Sicht, verlernen. In der Psychotherapie wird dies häufig durch Expositionstherapie erreicht. Das bedeutet, dass man sich Schritt für Schritt in machbaren Dosen dem aussetzt, was Angst bereitet.
Tönt unangenehm?
Und genau das ist es auch.
Menschen machen das gemeinhin nur freiwillig, um ihren Angst-Leidensdruck zu reduzieren.
Der Leidensdruck, den viele von uns aufgrund fehlender «Salzkraft» in der westlichen Gesellschaft empfinden, ist selten so überzeugend, dass die Angst proaktiv angegangen wird.
Ein spielerischer Weg zu mehr Mut
Um dennoch Angst zu verlernen und Mut zu stärken, haben wir einen spielerischen, annäherungsorientierten Ansatz entwickelt: das Ermutigungsspiel «Mu-Tiger 🐮🐯». Ganz im Sinne von Jesu Aufforderung, wie Kinder zu werden, vereint dieses Spiel Tiefsinn mit Unsinn.
Der Name des Spiels ist Programm: Wie eine ängstliche Kuh, die sich als Tiger verkleidet, hilft Mu-Tiger, in einem sicheren und humorvollen Umfeld Ideen zu entwickeln und sie sofort auszuprobieren.
Durch zig-fache Spielrunden wurde das kollaborative Spiel bereits iterativ weiterentwickelt.
Das Feedback der vielen Tester/innen war überwältigend positiv. Besonders freut uns, dass echte Mutanfälle ausgelöst wurden – auch bei uns selbst!
Eine Spielrunde hat mich motiviert einen Schulfreund in die Kirche einzuladen. Zu meinem Erstaunen sagte er sofort zu. Nach dem Gottesdienst, sagte er mir, dass er begeistert sei von diesem Zusammenkommen und gerne wieder kommen würde.
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