Der Club

Eine schwarz gekleidete Frau, die im Schaukelstuhl wippt. Während sie an ihrem Likör-Glas nippt, prüft sie mit kritischem Blick den Herrn in Anzug und Mütze, der in kühler Rede die historischen Grausamkeiten einer Kreuzigung darlegt. In der Hand hält er die Replik eines nageldurchbohrten Fussknochens.
Die Szene stammt vom diesjährigen PraiseCamp. Als Co-Produktion der Bereiche Schule und Studium haben wir viermal in den Club eingeladen. Angelehnt an akademische Debattierklubs nahmen wir die Teilnehmer mit auf eine Reise des kritischen Denkens im Angesicht unseres Glaubens. Zu jedem Tagesthema stellten wir im Club die gängigsten Einwände vor, die aus Gesellschaft und Wissenschaft vorgebracht werden und boten ebenso Raum für eigene Fragen.

Einladende Provokation

Eine Stärke des PraiseCamps ist die unglaubliche Auswahlmöglichkeit, die den Teilnehmenden geboten wird. Während der vielen frei gestaltbaren Zeit herrscht ein grosser Konkurrenzkampf zwischen Sportarten aller Art, Kaffeestuben jeglichen Stils, Sofaecken, die zum Aufbessern der strapazierten Schlafreserven einladen, Kreativworkshops und daneben noch etwa ein Dutzend unterschiedlicher Seminare, die gleichzeitig stattfinden. Da gewinnt nur jener Zulauf, der klug den Nerv der Jugend trifft und arglos die Werbetrommel schlägt. Die Titel unserer Clubausgaben waren dementsprechend provokant: «Jesus – hat es den Typen wirklich gegeben?» oder «Das Kreuz – warum hängen wir Christen so daran?».
Die Ausschreibungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Jeweils 300-500 Personen besuchten den Club und die teilnehmenden Jugendlichen sparten auch ihrerseits nicht mit provokanten Fragen. «Hat Jesus Selbstbefriedigung gemacht?» oder «Glauben Katholiken überhaupt wirklich?» Und als Reaktion auf das unüberhörbare Gendern eines Referenten kam prompt die Frage: «Wieso sollte man gendern, biblisch begründet?»

«Ein Gold-Nugget»

Im Anschluss an die Seminare ergaben sich stets noch Diskussionen und Gespräche mit den Referierenden, die von einzelnen Gästen angesprochen wurden. Immer wieder kamen aber auch Jugendliche im Nachgang auf uns zu, um sich einfach zu bedanken für das tolle Format. Wir spürten einmal mehr, wie wichtig es ist, Fragen stellen zu dürfen und sich mutig mit Kritik und Gegenargumenten zu befassen. Ein junger Student ohne Bezug zur VBG kam nach der vierten Ausgabe zu uns und verkündete: «Ich war an allen vier Seminaren von euch. Es waren für mich die Gold-Nuggets des ganzen PraiseCamps.»

Treffpunkt VBG-Stand

Parallel führten wir über das ganze PraiseCamp einen Stand, wo Schülerinnen, Studenten und alle, die es bald werden wollen, auf einer grossen Schweizerkarte sich mit Foto an ihrem Ausbildungsort verewigen konnten. Die eine und der andere fanden unverhofft andere Christen, die, bislang unwissentlich, an derselben Schule oder Uni studieren. Höhepunkt der Vernetzung waren jedoch der Sonntag um 17:17 und Montag um 12:12 Uhr, wo wir alle MittelschülerInnen unserer VBG-Gruppen zum Meet & Greet am Stand eingeladen haben und anschliessend gemeinsamen essen gingen. Das Fazit einer Schülerin aus Zürich lautete: «Unglaublich, dass es so viele von uns gibt».

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